Die Geschichte des Musikvereins Traben-Trarbach 1900 e.V.

 

1900-1948

 

Am 26.September 1900 trafen sich vierzehn von sechzehn eingeladenen Musikern zur konstituierenden Sitzung eines eigenständigen Musikvereins. Als erste Amtshandlung wurde der Vorstand gewählt. Der erste Vorsitzende des Vereins -zu jener Zeit führte er noch die Bezeichnung „Präsident“- war Carl Mantei und zum Dirigenten ernannte man Berthold George, der mehr als 50 Jahre die musikalische Leitung des Vereins innehaben sollte. Die weiteren Gründungsmitglieder waren Wilhelm Reinhard jun., Ferdinand Faust, Hugo Reinhard, Franz Schäfer, Friedrich Caspari, Ernst Krempel, Ernst Faust, Rudolf Scharf, Carl Krempel, Ludwig Baldes, Franz Kröber und Anton Weber.

„Nach beendigter Wahl wurde unter den Mitgliedern allgemein der Wunsch gehegt, aus dem bisher existierenden Bläser-Corps des Orchester-Verein Trarbach-Traben einen Verein zu gründen und ihm den Namen „Musik-Verein Trarbach“ beizulegen.“

In den 1900 aufgesetzten Statuten heißt es u.a.: „Der Verein hat den Zweck, die Hebung und Fortbildung des musikalischen Sinnes zu pflegen. Als aktive Mitglieder können nur solche Personen aufgenommen werden, welche musikalisch ausgebildet sind; auch müssen dieselben für längere Zeit am Platze ansässig bleiben.“

Auf Antrag des Musikvereins vom 12.Oktober auf polizeiliche Genehmigung der Statuten, weist der damalige Bürgermeister Fritz van Meenen im Schreiben vom 17.Oktober darauf hin, dass die vorgelegten Statuten nicht der polizeilichen Genehmigung bedürfen.

Das Musikvereinjahr begann immer am 1.Oktober. Zwei bis drei Mal in der Woche traf man sich zu Proben. Jeder Musiker musste bei unentschuldigtem Fernbleiben aus der Stunde eine Versäumnisstrafe von 50 Pfennig bezahlen. Wer nach Beginn der Probe in der Übungsstunde erschien, zahlte 25 Pfennig. Ferner zahlte ein jedes Mitglied, das ohne Instrument in der Stunde erschien, 50 Pfennig Strafe. In den Statuten ist sogar der Ausschluss aus dem Verein bei zu seltenem Probenbesuch vorgesehen.

Schon früh wurde die Tradition des Stiftungsfestes am Anfang des Jahres eingeführt. Die erste Eintragung hierüber befindet sich im Protokollbuch am 21. Januar 1901. Dort wurde beschlossen, das erste Stiftungsfest am 3.Februar 1901 zu veranstalten.

„Ferner wurde beschlossen, dass sämtliche Mitglieder zum Konzert eine Dame frei einführen können resp. diejenigen, welche verheiratet sind, mit ihrer Familie freien Zutritt haben; Nichtmitglieder zahlen dagegen 50 Pfg. à Person Entrée.“

Sonst wurde bei fast allen Anlässen musiziert - beim Krieger-Verein zu Kaisers Geburtstag, bei den Feuerwehren, zu Fastnacht beim Maskenzug, bei Beerdigungen, bei Veranstaltungen im Casino, auf der Grevenburg, im Corveyer Wäldchen oder im Kurpark des Wildbades sowie Konzerte in den Nachbarorten.

Anfänglich veranstaltete man auch Familienabende und Konzerte zusammen mit dem Trarbacher Männer-Gesang-Verein.

Am Himmelfahrtstag 1904 fand der erste Tagesausflug des Musikvereins mit dem Ziel Rüdesheim statt. Um 3.30 Uhr erfolgte der Abmarsch nach Hirschfeld. Von dort ging es mit der Bahn nach Bingen, dann nach Rüdesheim; Besuch des Niederwald-Denkmals, hierauf zurück und Mittagessen in Rüdesheim. Gegen 15.00 Uhr fuhr man mit dem Dampfer den Rhein hinunter nach Koblenz und um 20.35 Uhr mit dem Zug zurück nach Trarbach. Die Tour wurde mit Musikinstrumenten gemacht!

Auch bei der Einweihung des neuen Gymnasiums am 2.,3. und 4. Januar 1905 war der Vereine für die Musik zuständig.

Aus dem Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Trarbach vom 16.12.1906:

Die Sonderabmachung mit dem Musikverein Trarbach lautet: Die Mitglieder des Musikvereins treten unter der Bedingung in die Wehr ein, dass

  1. die Instrumente unentgeltlich durch den Musikverein gestellt werden
  2. jedes Mitglied des Musikvereins die Uniform der Wehr erhält, dadurch ausübendes Mitglied der Wehr wird und die Satzungen der Freiwilligen Feuerwehr Trarbach anerkennt.

Dagegen wird jedem Mitglied des Musikvereins eine jährliche Entschädigung von 1,20 RM gewährt, die zur Beschaffung von Musikutensilien verwendet werden. Die Musik bildet unter Führung ihres ersten Vorsitzenden und Dirigenten die Absperrabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Trarbach. Sie verpflichtet sich bei Gesamtübungen teilzunehmen sowie bei Festlichkeiten der Wehr unentgeltlich zu musizieren unter Ausschluß der Tanzmusik.

1907 übernahm Ferdinand Faust den Vorsitz.

Am 21. Juli 1907 wurde anlässlich des Gedenktages an den großen Brand der Stadt Trarbach vor 50 Jahren (1857) auf dem Marktplatz ein Choral geblasen.

 

Das Protokollbuch macht dann von Dezember 1913 einen gewaltigen Sprung bis zu einer Generalversammlung vom 14. August 1920. Dazwischen lag der erste Weltkrieg, in dem 6 aktive Mitglieder fielen: Paul Horch, Heinrich Kuß, Adolf Horch, Toni Weber, Ernst Faust und Fritz Horch.

In der genannten Versammlung wurde Carl Kullmann zum 1. Vorsitzenden gewählt, der dieses Amt bis 1925 ausübte.

Ein frischer Zustrom von Mitgliedern erfolgte und die Vorbereitungen für ein Musikfest 1922 wurden getroffen. Dieses Fest fand vom 24.-26. Juni im sogenannten Wildbad Trarbach statt. Trotz der Ungunst der Zeitverhältnisse nahm es einen würdigen Verlauf. Zehn auswärtige Musikvereine, die aus Oberstein, Wittlich, Cochem, Kirchberg, Morbach, Maring, Zell, Enkirch usw. kamen sowie sämtliche Traben-Trarbacher Vereine und die gesamte Bürgerschaft.

1925 übernahm Carl Dantz den ersten Vorsitz. Dirigent war weiterhin Berthold George.

Auffallend ist die ständige Diskussion über die Probenbesuche. In fast jeder Jahreshauptversammlung wird über die Problematik gesprochen und die Mitglieder werden angehalten, doch häufiger und pünktlicher zu erscheinen.

1925 war für den Verein ein besonderes Jahr, das 25-jährige Bestehen, das Silberjubiläum wurde gefeiert. Im Juni wurde das Jubelfest festlich begangen. Die Trarbacher Zeitung berichtete damals: „Die Feier wurde eingeleitet durch ein am Samstag abend auf dem Trarbacher Marktplatz abgehaltenes Platzkonzert. Im Laufe des Sonntages vormittag trafen die drei benachbarten Brudervereine aus Enkirch, Zell und Irmenach-Beuren hier ein; dieselben rückten mit Musik in unserer Stadt ein. Nachmittags bewegte sich ein Festzug, an welchen sich u.a. die freiwillige Feuerwehr Trarbach, der Trarbacher Männergesangsverein, der Trarbacher Turnverein, der Sportverein, sowie die eingeladenen Vereine beteiligten, durch die Stadt, und unter flott gespielten Märschen ging es hinauf zur Gräffsmühle.“ Carl Dantz hielt im Rahmen des offiziellen Konzertes, zu dem Berthold George einen Jubiläumsmarsch komponierte, die Festrede. Er erwähnte in seiner Ansprache, dass der Verein vor 25 Jahren mit 14 Mitgliedern gegründet worden sei. Wörtlich sagte er damals (was auch noch heute gilt): „Der Verein besteht nicht aus Berufsmusikern, seine Mitglieder sind Leute, die ihre Last und Mühe dauernd Tag für Tag haben und erst in letzter Linie sich erfreuen können an den wenigen Musikstunden“. Anlässlich dieses Jubiläums wurde Berthold George zum Ehrendirigenten des Vereins ernannt.

Auffallend ist die hohe Zahl der inaktiven Mitglieder: 1925 über 200. Sie ist ein Beweis für das große Interesse, welches die Bürgerschaft stets den Bestrebungen und Zielen des Musikvereins entgegengebracht hat.

Aus dem Protokollbuch 1925: „Da die erstmalig in diesem Jahr an Ostern und Pfingsten abgehaltenen Platzkonzert allgemeinen Beifall fanden, beschloss die Versammlung nach diesbezüglicher Rücksprache unseres Herrn Vorsitzenden mit dem Herrn Bürgermeister, auch an anderen Sonntagen, je nach Belieben, Platzkonzerte zu veranstalten. Und zwar sowohl im Stadtteil Trarbach als auch in Traben.“

1928 erfolgt die gerichtliche Eintragung in das Vereinsregister; auch wurde der Name in „Städtischer Musikverein“ geändert.

Im gleichen Jahr wurde ein Schellenbaum angeschafft, dessen Weihe unter großer Anteilnahme der Bevölkerung vor dem Rathaus stattfand. Während des Festaktes wurde u.a. gesagt: „Der Musikverein ist zu einem merklichen Faktor im öffentlichen Leben der Stadt geworden. Kein Fest vergeht ohne seine Mitwirkung, und bei allen feierlichen Anlässen hat er die Festfreude erhöht.“

Als „Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Trarbach“ wirkt der Verein 1928 beim 5.Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Zell und dem damit verbundenen 37jährigen Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Trarbach mit. Bei dem Festzug durch die Stadt präsentiert sich der Verein dann auch in Feuerwehruniformen!

Bereits 1928 war der Musikverein auch am Volkstrauertag aktiv beteiligt. Aus der Zeitung: „Auf der rechten Moselseite wirkt der Trarbacher Männer-Gesang-Verein mit, auf der linken der MGV „Frohsinn“. Der Trarbacher Musikverein wird sich teilen und beide Feiern mit seiner Kunst begleiten und verschönen.“

Auch die Tradition des Choralblasens an Ostern wurde schon früh begonnen. Im Jahre 1929 steht folgende Ankündigung in der Trarbach-Trabener Zeitung: „Wie wir hören, will uns der Städtische Musikverein am 1. Ostern morgens um 7 Uhr vom Kriegerdenkmal aus mit einer kleinen Morgenmusik erfreuen.“

Im Bericht über das Stiftungsfest 1930 wird zum ersten Mal eine Jugendgruppe erwähnt, die neben dem „großen Orchester“ einige Stücke an diesem Konzert zum Besten gibt!

Aus dem Protokollbuch der Feuerwehr Trarbach: „Zwecks Regelung einiger zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Trarbach einerseits und der angeschlossenen Feuerwehrkapelle (Städt. Musikverein) andererseits bestehenden strittigen Fragen fand am Mittwoch, den 28. Januar 1931 im Gasthof zum Weinstock eine Sitzung statt, welcher die Vorstandsmitglieder genannter Vereine beiwohnten.

Zunächst wurde das Verhältnis der Kapelle zur Wehr nochmals festgelegt und zwar bleibt die Kapelle weiter als Absperrkommando bestehen und gehören hierzu sämtliche, aus dem Stadtteil Trarbach dem Städtischen Musik-Verein angehörenden aktiven Mitglieder. – Die Trabener Mitglieder des Städt. Musik-Vereins bleiben hiervon unberührt.- Das Absperrkommando ist verpflichtet, an 2 Übungen des Jahres teilzunehmen und zwar einer jeweils durch Anschlag ect. zu bestimmenden - und der Hauptübung.(...)

Ferner wurde bestimmt, dass gemäß den Satzungen des Feuerwehr-Verbandes die Kapelle bei Teilnahme an Verbandsfesten und Leichenbegängnissen im Helm erscheinen soll.

Endlich ist es der Musikkapelle gestattet, die Feuerwehr-Uniform bei größeren Festlichkeiten wie Sängerfesten ect.[...], ohne vorherige Anfrage, zu tragen.

 

Protokollbuch 1934: „Da der weitaus größte Teil der aktiven Mitglieder des Städtischen Musikvereins auch gleichzeitig dem ,Stahlhelm’ angehörte und die ,Stahlhelmkapelle’ der hiesigen Ortsgruppe bildete, mussten selbige, da die ,Stahlhelmmitglieder’ unter 35 Jahre in die SA überführt wurden, auch letzterer beitreten. In Anbetracht dessen, dass hier bereits eine SA Kapelle bestand, wurde verfügt, dass die vor erwähnten Mitglieder ab Anfang Februar diesen Jahres in der besagten SA-Kapelle mitzuwirken und dieser fortan anzugehören hätten.“

Da nun seitens der hiesigen Standarte an den Städtischen Musikverein herangetreten und ersucht wurde, fragliche Instrumente der SA zu schenken, wurde eine Versammlung einberufen. In geheimer Abstimmung wurde beschlossen, die Instrumente der Standarte nicht zu schenken, sondern nur leihweise zur Verfügung zu stellen.

Im gleichen Jahr tritt Carl Dantz als erster Vorsitzender zurück. Zum neuen Ersten Vereinsführer wurde in einer späteren Vereinssitzung Willi Mühlenbach ernannt, Carl Dantz wurde Ehrenführer des Vereins.

Außerdem wurde eine Namensänderung zu der noch heute gültigen Namensbezeichnung „Musikverein Traben-Trarbach 1900 e.V.“ beschlossen.

Es kam der Zweite Weltkrieg, dem acht Mitglieder zum Opfer fielen, und zwar: Emil Kullmann, Carl Kröber, Franz Abtrath, Hans Löbens, Carl Heitz jun., Walter Pieper, Walter Kullmann und Oswald Merker; ferner galten 1950 noch Carl Schnitzius und Max Lückler als vermisst.

 

 

1948-1973

Nach dem Zusammenbruch galt es auch für den Musikverein, sich völlig neu aufzubauen. Dieses erwies sich als nicht ganz so einfach, war die Gründung von Vereinen oder andere Zusammenschlüsse von den Besatzungsmächten doch verboten worden.

Wieder war es Carl Kullmann, der die Initiative ergriff und zusammen mit Berthold George und Carl Dantz einen Brief an die Franzosen schrieb und diese schließlich von der Unbedenklichkeit des Vereins überzeugen konnte. So wurde der Verein 1948 zunächst einmal wieder ins Leben gerufen. Kullmann wurde wiederum 1. Vorsitzender.

1951 übernahm Fritz Krempel den ersten Vorsitz, der auch selbst mal gerne den Taktstock schwang, beispielsweise vertrat er den betagten immer noch aktiven Dirigenten Berthold George bei Auftritten mit Marschmusik.

1953 feierte man in Traben-Trarbach mit den Freunden aus Wangen/Schweiz das Erste Deutsch-Schweizer Volksfest. Auch hieran war der Musikverein mit einigen Konzerten aktiv beteiligt.

1954 erst legte George mit 86 Jahren den Taktstock aus der Hand und starb 1956.

Der Polizeimeister Ludwig Melchior wurde zum neuen Dirigenten ernannt.

Zur 60-Jahrfeier erreichte den Verein, nun unter der Stabführung von Fritz Stenzel, ein Glückwunschtelegramm der befreundeten Musikgesellschaft aus Wangen/ Schweiz. Außerdem wurde der vom Dirigenten Fritz Stenzel selbst komponierte Marsch „Liebeskummer“ bei dieser Festveranstaltung uraufgeführt.

Im gleichen Jahr fuhr der Verein zu einem Deutsch-Schweizer Volksfest nach Wangen.

1962 wurde Emil Mitscher zum Vorsitzenden gewählt, nachdem er ab 1960 als stellvertretender Vorsitzender schon den geschäftsführenden Vorstand übernommen hatte, um den kranken Fritz Krempel zu entlasten.

1964 wurde beschlossen, „neue Uniformen in Auftrag zu geben; hierfür kamen zwei Herren von Trier nach hier und nahmen an jedem Mitglied das Maß - Rock, Hose, Mütze und dazu passende Krawatte.“ Zur Finanzierung dieser Riesenausgabe wurde, neben den musikalischen Tätigkeiten beim Motorbootrennen auf der Mosel, am Marktplatz in Trarbach ein Weinbrunnen betrieben.

Ebenfalls 1964 kam anlässlich der Eröffnung der Dampfschifffahrt auf der kanalisierten Mosel der Dampfer „Baden“ und legte hier an. „Wir begrüßten den Dampfer und die Gäste mit einem Marsch und dem Lied „O Mosella“.

Der damalige Dirigent Fritz Stenzel erkrankte. An seiner Stelle übernahm Fritz Tiedt als Nachwuchsdirigent aus den eigenen Reihen den Taktstock.

1966 fand das Stiftungsfest erstmalig im Stadtteil Traben statt, genauer gesagt, wie noch heute im Heinrich-Held-Haus. Zuvor hatte man immer den Braunebergsaal in Trarbach für das Fest gewählt, doch wurden die Räumlichkeiten dort zu klein, was das große Interesse der Bevölkerung an diesem Verein beweist.

1967 gab der Vorsitzende bekannt, dass eine Filmgesellschaft aus Frankreich einen Moselfilm dreht und in der Stadt Aufnahmen macht. Am 16. Januar wurden die Aufnahmen in der Pausenhalle der Schule Schottstraße von 22 bis 24 Uhr vorgenommen.

In der Jahreshauptversammlung von 1969 wurde Emil Mitscher wieder Vorsitzender, obwohl er – wie in den vergangenen vier Jahren – über mangelnde Unterstützung und müde Probentätigkeit klagte.

Unglaubliche 70 Jahre dauerte es, bis der Musikverein sein erstes weibliches Mitglied bekam. Ende 1969 war es Angelika Hardt, die als erste in die Männerdomäne eindrang, motiviert vom damaligen Dirigenten Kretzschmar und von Hans Doering. Aus beruflichen Gründen war sie aber leider nur für zwei Jahre am Saxophon aktiv.

1970 folgten drei schwere Jahre, in denen der Verein vom Einschlafen bedroht war und Fusionsgedanken mit Nachbarvereinen ausgetauscht wurden. So fanden auch für kurze Zeit gemeinsame Proben mit der Feuerwehrkapelle Wolf statt. Etwa 25 Jahre später soll sich diese „Müdigkeit der Mitglieder“ in gleicher Weise wiederholen.

 

 

1973-1991

1973 bildete sich dann ein neuer Vorstand aus jüngeren Mitgliedern mit Karl Ecker als Vorsitzendem. Ab sofort wurden wieder Inaktiven-Beiträge erhoben und erstmals nach drei Jahren fand wieder ein Stiftungsfest statt.

Verstärkt wurde sich nun auch um die Jugendarbeit gekümmert. Als neues Vorstandsmitglied wurde erstmals das Amt des Jugendwarts auf den 2.Vorsitzenden Klaus Lieser übertragen.

1975 wurde im Gemeindehaus Traben mit einem großen Konzert das 75-jährige Jubiläum gefeiert. Mit nur 21 aktiven Mitgliedern war der Verein aber noch deutlich „geschwächt“.

In seiner Festansprache warb Dirigent und 1. Vorsitzender Karl Ecker weiter um aktive Mitglieder und bediente sich dabei eines Zitats von Goethe: „Wer die Musik nicht liebt, ist nicht wert ein Mensch genannt zu werden, wer sie liebt, ist ein halber Mensch, wer sie aber treibt, ist ein ganzer.“

Bürgermeister Spalink sprach den Dank und die Glückwünsche im Namen aller Bürger der Stadt aus. Anerkennung gelte denen, die durch Höhen und Tiefen dem Verein gefolgt seien sowie den Aktiven, die zur Bereicherung des musikalischen und kulturellen Lebens beigetragen hätten. Weitere Gratulanten waren die Vertreter vieler Vereine der Stadt, die ihre Verbundenheit und die gute Zusammenarbeit mit dem Musikverein bekundeten. So der Vorsitzende des Gesangvereins, die Wehrführer der Feuerwehren Traben und Trarbach, der Präsident des FC und andere. Nachdem man 1973 dem Kreismusikverband beigetreten war, wurden anlässlich dieses Jubiläums erstmals offizielle Ehrungen ausgesprochen.

1976 veranstaltet man mit dem Feldmusikverein Basel, der die Mosel besuchte, ein erfolgreiches Gemeinschaftskonzert im Gemeindehaus Traben.

Im gleichen Jahr gab es auch wieder so etwas wie eine Jugendgruppe, die unter der Leitung von Helmut Boor erste Gehversuche unternahm. In der Jahreshauptversammlung vom 13.12.1976 beschloss der Verein, einen Ausbildungs- und Kostenplan aufzustellen und die Jugendarbeit weiter zu intensivieren. Mehrere Aktive erklärten sich zur Ausbildung bereit.

1977 stellte die Stadt dem Verein in der ehemaligen Schule Schottstraße zwei Klassenzimmer und einen kleinen Abstellraum zur Verfügung, so dass auch endlich die unbefriedigenden Raumverhältnisse, zuletzt in der ehemaligen Berufsschule Rißbacherstraße, Vergangenheit waren. Die Räume wurden von den Vereinsmitgliedern gründlich renoviert und Einrichtungsgegenstände zusammengetragen. Noch heute finden in der Schottstraße im sogenannten „Haus der Vereine“, in dem auch der Gefangenenchor und der Schießverein üben, die Proben statt.

Im gleichen Jahr wurden neue, sogenannte Sommer-Uniformen (rote Westen) angeschafft, die bei der Bevölkerung großen Anklang fanden.

Ausnahmsweise wurde in der Jahreshauptversammlung des Jahres 1977 nicht über den müden Probenbesuch diskutiert. Eine von einem Vereinsmitglied geführte Statistik bescheinigte den Musikern eine Anwesenheit von durchschnittlich 95% bei Auftritten und Proben, eine ausgezeichnete Präsenz.

1978 bildete der Musikverein mit 20 Jugendlichen offiziell eine Jugendgruppe, die z.B. beim Martinszug und der Weihnachtsfeier der AWO mitwirkte.

1979 unternahm der Verein eine 3-Tagesfahrt nach Oberwolfach/Schwarzwald, zu der auch die so oft alleingelassenen Frauen eingeladen wurden. Während der Reise wurden auch einige Konzerte gegeben.

Der 80. Geburtstag wurde mit einem glanzvollen Konzert gefeiert, das -erstmalig in der Vereinsgeschichte- musikalisch von der Jugendgruppe unter der Leitung von Helmut Boor eröffnet wurde. Dirigent und Vorsitzender Karl Ecker erhielt als kleine Anerkennung ein Gemälde seiner Heimatstadt.

Im Sommer machte man den Gegenbesuch in Basel zum 100jährigen Jubiläum des Feldmusikvereins. Dort nahm man u.a. an einem großen Freundschaftsspielen mit vielen Vereinen und mehr als 2.000 Zuhörern in der Mustermesse Basel teil. Ebenfalls 1980 gab sich der Musikverein eine neue zeitgemäße Satzung, die z.B. auch die Voraussetzung für die Anerkennung als gemeinnütziger Verein enthielt.

Das Stiftungsfest 1982 bestach durch einen besonderen Höhepunkt: Bürgermeister Bachmann packte die Klarinette aus und spielte unter der Begleitung des Musikvereins das Klarinettensolo in „Petite Fleur“.

Im gleichen Jahr wurden neue Uniformen angeschafft, die noch heute den Musikverein kleiden.

1984 stand ganz im Zeichen einer Konzertreise an die Ostsee. Ehrenmitglied Karl Knechtges hatte zu seinem 70. Geburtstag nach Fehmarn eingeladen und eine ganze Reihe von Auftritten organisiert. Dazu gehörten Konzerte am Strand von Großenbrode, im Haus des Kurgastes in Burgtiefe und in Burg auf Fehmarn oder auf einer Fähre nach Dänemark, wobei der Einmarsch „in den Bauch“ des riesigen Schiffs ein unvergessliches Erlebnis wurde. Natürlich kam auch der Spaß auf der Reise nicht zu kurz. So stand eine Inselrundfahrt ebenso auf dem Programm wie ein Ausflug in den Hansa-Park. Weitere Konzertreisen nach Fehmarn folgten in den Jahren 1986 und zum 75. Geburtstag von Karl Knechtges im Jahr 1989.

Die seit nunmehr zehn Jahren konsequent durchgeführte Jugendarbeit zeigte ihre Früchte: 1985 hatte der Vereine mit 52 aktiven Mitgliedern ein absolut historisches Hoch erreicht.

1986 gab Karl Ecker, nach 13 Jahren überaus erfolgreicher Tätigkeit als Dirigent und Vorsitzender, den Vorsitz in jüngere Hände, blieb aber nach wie vor engagierter und erfolgreicher Dirigent. Vorsitzender wurde Helmut Boor.

Im August dieses Jahres fand der Erste Abend an der Mosel statt, bei dem neben den Schrötern und der Volkstanzgruppe, auch der Musikverein mitwirkte.

Ab 1987 stand Jürgen Kullmann als Junior-Dirigent dem Verein und Karl Ecker zur Seite.

1987 fand erstmals ein zweites Konzert im Jahr, das Herbstkonzert statt, das auf Anhieb viele Musikfreunde ansprach und seither ein fester Bestandteil des Jahresprogramms ist. Im Gegensatz zum Stiftungsfest, bei dem in lockerer Atmosphäre die Gemütlichkeit bei Wein und später bei Tanz wichtig ist, soll beim Herbstkonzert der konzertante Charakter im Vordergrund stehen.

1990 feierte man den 90. Geburtstag unter dem Motto: „Neunzig Jahre und kein bisschen leise“ mit einem Stiftungsfest im Trabener Gemeindehaus. Glanzvoller Höhepunkt des Festes war eine Art Multi-Media-Show, die die neun Jahrzehnte Vereinsgeschichte in Musik, Wort und Bild Revue passieren ließ.

Im Juni 1990 reiste der Musikverein mit diversen anderen Vertretern der Stadt und städtischer Vereine nach Wangen bei Olten in die Schweiz. Im Rahmen des Jubiläums „60 Jahre FC Wangen und 40 Jahre FC Traben-Trarbach“ wurde bei einem Festakt die Städtepartnerschaft zwischen Traben-Trarbach und Wangen besiegelt. Drei Tage lang feierte man ein Deutsch-Schweizer-Volksfest, das der Musikverein bei mehreren Auftritten mitgestaltete.

Zum 100jährigen Jubiläum der Feuerwehr Traben-Trarbach spielte der Musikverein am 9.Juni 1990 zu nächtlicher Stunde den Großen Zapfenstreich. Von Fackelträgern umgeben auf einer Bühne auf dem Marktplatz in Trarbach war dies einer der Höhepunkte der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Was lange währt, wird endlich gut! Im Jahr 1991 war es nach größten Anstrengungen endlich geschafft. Durch den ständigen Antrieb von Karl Knechtges und unzähligen Spenden aus der Bevölkerung wurde nach Jahren geschafft, was keiner mehr für möglich hielt: An der Mosel in Trarbach steht ein Musikpavillon, der von nun an den Musikverein an den Platzkonzerten und Moselabenden „beherbergen“ soll. Am 28.April 1991 fand die große Einweihung statt, die jedoch noch einige akustische Probleme an den Tag brachte, die aber zumindest teilweise gelöst werden konnten.

 

 

 

 

1991-2000

1991, das Unvorstellbare passiert; Karl Ecker wird schwer krank, erholt sich nicht mehr und stirbt. Eine Ära geht zu Ende, der Verein verliert mit ihm mehr als einen Dirigenten, er verliert seinen unermüdlichen Motor, sein Aushängeschild, einen Menschen, der wirklich mit Herz und Seele der Musik und seinem Verein verbunden war.

Jürgen Kullmann übernahm ein schweres Erbe und baute in seiner Tätigkeit, die musikalischen Anforderungen weiter aus.

Im August 1991 nahm der Musikverein an der Verbrüderungsfeier der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach mit Selles-sur-Cher teil. Zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde fuhr man zusammen mit städtischen Vertretern nach Frankreich.

Beim Stiftungsfest 1993 zeigte erstmals auch die vom Jugendleiter Egbert Kiwitt ins Leben gerufenen Anfängergruppe ihr Können. In dieser Gruppe werden die Kinder, die ihr Instrument erst seit kurzer Zeit spielen, schon frühzeitig an das Zusammenspiel in der Gruppe herangeführt.

Zum Herbstkonzert 1993 übernahm Christina Faust die Leitung der Anfängergruppe. Egbert Kiwitt leitete weiterhin die Jugendgruppe.

Im Dezember findet der Auftritt mit der wohl kleinsten Besetzung statt. Trotz des Jahrhunderthochwassers lassen es sich fünf Musiker nicht nehmen, das traditionelle Choralblasen an Weihnachten von Häusers Hüttchen zu veranstalten!

Nach dem Stiftungsfest 1994, das ausnahmsweise in der städtischen Turnhalle stattfand, legte Jürgen Kullmann den Taktstock nieder. Mangelnde Disziplin und unregelmäßige Probenbesuche der Aktiven veranlassten ihn zu diesem Schritt. Auch im Vorstand änderte sich die Zusammensetzung, Karl-Heinz Heinrich wurde neuer erster Vorsitzender.

Nun begann für den Musikverein, ähnlich wie vor 25 Jahren, eine schwierige Zeit. Denn die Suche nach einem neuen Dirigenten erwies sich als komplizierter als erwartet. In kurzen „Gastspielen“ „probierte der Verein Verschiedenste durch“, doch zu einer längerfristigen Zusammenarbeit kam es mit keinem. In zwei Jahren verschliss der Verein vier Dirigenten, entweder verlangten sie zu viel oder der Verein war mit den Ansprüchen nicht zufrieden.

Der Initiative von aktiven Mitgliedern, wie Harald Kretzschmar und Egbert Kiwitt war es zu verdanken, dass der reguläre Betrieb des Musikvereins aufrecht erhalten werden konnte.

Christina Faust machte sich in der Nachwuchsarbeit weiterhin verdient und initiierte die ersten Schnuppernachmittage.

Im August 1994 machte sich eine Abordnung von 17 Personen auf nach Holland/Belgien, um dort in Baarle Nassau Kontakte zu dem dortigen Musikverein der „Koninklije Harmonie en Showgroep St.Remi Baarle Hertog - Baarle Nassau“ zu knüpfen.

Nur einen Monat später erfolgte der Gegenbesuch von dort. Anstatt eines Herbstkonzertes veranstaltete man gemeinsam am Musikpavillon einen Freundschaftsabend, bei dem der Musikverein Traben-Trarbach, die Harmonie Baarle Nassau, sowie die Tanzband „Cameleons“ mitwirkten.

Das Stiftungsfest 1995 war in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes:

Zum einen fand das Stiftungsfest nicht wie gewöhnlich am letzten Wochenende im Januar statt. Das 95er Hochwasser hatte den Verein zu einer Terminverschiebung gezwungen und so wurde das Konzert erst am 22. April präsentiert.

Zum anderen waren die Dirigentenwirren so groß, dass an diesem Abend der Verein unter vier verschiedenen Dirigenten spielte: Neben Egbert Kiwitt und Harald Kretzschmar waren dieses Helmut Boor und einer der Dirigentenkandidaten, Horst Müller. Leider erlebten aber nur sehr wenige Musikliebhaber der Stadt dieses ungewöhnliche Ereignis.

Ebenfalls 1995 machte sich der Verein zu einer Konzertreise wiederum zum befreundeten Musikverein Baarle-Nassau auf. Unter der Stabführung von Harald Kretzschmar veranstaltete man dort ein gemeinsames Konzert, und feierte auch sonst das gesamte Wochenende bei feuchtfröhlichem Zusammensein.

Nach dieser Reise übernahm Egbert Kiwitt alleine, „offiziell kommissarisch“ die Leitung des Musikvereins und schaffte es immer wieder, die traditionellen Konzerte - wie das Stiftungsfest und das Herbstkonzert - über die Bühne zu bringen.

1996 fuhr der Musikverein zum fünfjährigen Jubiläum der Partnerschaft Traben-Trarbach - Selles-sur-Cher nach Frankreich und nahm dort an der offiziellen Feierstunde teil.

Im selben Jahr wurde erstmals das Herbstkonzert gemeinsam mit dem Gefangenenchor präsentiert.

Das traditionelle Osterkonzert 1997 wurde ein ganz besonderes. Ein Kamerateam des Südwestfunk machte im Rahmen seiner „Treffpunkt“-Aufzeichnung vom Ostermarkt in Traben-Trarbach auch Aufnahmen vom Musikverein; eine neue Erfahrung für viele Musiker, musste das gleiche Lied doch etwa zehn mal wiederholt werden, bis alle Einstellungen zur Zufriedenheit des Regisseurs waren.

Das Herbstkonzert 1997 entwickelte sich zur Mammutveranstaltung. Neben dem Musikverein Traben-Trarbach und dem Gefangenenchor nahm auch die befreundete Harmonie Baarle-Nassau aus Holland/Belgien mit einigen Stücken teil.

Doch die Zahl der aktiven Mitglieder des Musikvereins schrumpft weiterhin zusehends. Wieder wird eine Fusion mit umliegenden Vereinen in Betracht gezogen.

Dieser Entwicklung versucht der Verein mit noch intensiverer Jugendarbeit entgegenzuwirken.

1999 endlich hatte die Dirigentensuche ein Ende. Mit Markus Braun engagierte der Musikverein einen neuen, sehr qualifizierten Dirigenten, der nun die Fäden wieder beisammen hält. Er leitet nicht nur das „große Orchester“, sondern kümmert sich auch persönlich um die Jugend- und Anfängerarbeit. Beim Stiftungsfest und Herbstkonzert 1999 konnte man bereits die Früchte seiner Arbeit hören. Der Verein hofft auf eine noch lange Zusammenarbeit.

 

Mit dem Jahr 2000 stand ein ganz besonderes Jahr für den Musikverein an, feierte man doch das 100-jährige Bestehen des Vereins. Mit vielen Auftritten in der Stadt wurde das Jubiläum würdig begangen.

Den Anfang machte im Januar das Jubiläums-Stiftungsfest, in dem der Verein schon mal einen Überblick über seine Geschichte in Form einer kleinen Ausstellung gab. Auch das Programm gestaltete sich passend: 100-Jahre Musikgeschichte wurden in Kurzform wiedergegeben - aus jedem Jahrzehnt ein charakteristisches Stück. Außerdem wurden an diesem Abend Herbert Kullmann zum Ehrenmitglied und der langjährige Dirigent Karl Ecker, posthum zum Ehrendirigenten ernannt.

Im Herbst des Jahres folgte dann das große Jubiläumswochenende vom 1.-3. September, an dem der Verein mit den Bürgern der Stadt und vielen geladenen Gästen seinen Geburtstag feierte!

Am Freitagabend spielten für die jüngere Generation drei Rock-Bands, in denen jeweils mindestens ein Musikvereinsmitglied mitspielt. Am Samstag begann der Morgen mit einem Frühschoppen mit Swing Eleven. Mittags spielte die Winzerkapelle Enkirch. Der Nachmittag war den Kindern vorbehalten. Die Jugendgruppe spielte, die Moselblümchen tanzten. Am Abend fand dann der offizielle Festakt statt. Der erste Vorsitzende Karl-Heinz Heinrich begrüßt viele Gäste und Musikfreunde im Festzelt an der Mosel.

Zwischen den Festreden stellte der Musikverein mit anspruchsvollen Stücken sein Können unter Beweis.

Der große Höhepunkt war der Zapfenstreich zur nächtlichen Stunde!

Um 21.30 Uhr trafen sich die Musiker auf dem Marktplatz Trarbach mit den Fackelträgern der Feuerwehren, die den Verein mit einem flotten Marsch zum Moselufer geleiteten. Dort wurde vor dem Musikpavillon unter großer Anteilnahme der Bevölkerung der Zapfenstreich gespielt.

Der Sonntag begann mit einem Konzert des befreundeten Musikvereins aus Baarle Nassau. Danach spielten die Nachbar-Vereine aus Irmanch-Beuren, Kröv und Longkamp.

Ein Weihnachtskonzert zum Jahresausklang beschloss die Jubiläumsfeierlichkeiten.

 

 

 

2001- heute

Im Mai 2001 wurde dem Musikverein Traben-Trarbach 1900 e.V. bei der offiziellen Feierstunde in Daun die vom Bundespräsidenten gestiftete Auszeichnung der PRO MUSICA-Plakette durch die Ministerin für Kultur, Jugend, Familie und Frauen Rose Götte überreicht. In der Urkunde wird das langjährige Wirken und besondere Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens und damit die Förderung des kulturellen Lebens gewürdigt.

An dem Wochenende 26./27. Mai 2001 fuhr der Verein zur Partnerstadt Wangen bei Olten in die Schweiz. Hier sorgte man für Unterhaltung beim Bezirksmusiktag und marschierte auch beim Wertungsspielen mit. Insgesamt ein schöner Ausflug bei dem viele neue Freundschaften geschlossen wurden.

Zum Stiftungsfest 2002 musste der Verein leider bekannt geben, dass der Dirigent Markus Braun in die Pfalz zieht und nicht länger die musikalische Leitung übernehmen kann.

Ab sofort begann wieder die Dirigentensuche, die man im November 2002 und dem darauf folgenden Stiftungsfest 2003 mit der Vorstellung von Bernd Fröhlich bereits wieder erfolgreich beenden konnte.

An Pfingsten 2003 unternahm der Verein eine Konzertreise zu dem befreundeten Verein nach Baarle-Nassau (Holland-Belgien). Drei Tage verbrachte man mit gemeinsamen Proben, marschierte durch die Stadt und hatte bei den abendlichen Kneipenbesuchen viel Spaß.

Zum Stiftungsfest 2004 hatte sich der Verein etwas ganz besonderes ausgedacht, ausschließlich Filmmusik stand auf dem Programm, angereichter mit Sketchen und einigen lustigen Einlagen, was beim Publikum sehr gut ankam.

2004 stand auch für den Musikverein das Stadtjubiläum „100 Jahre Doppelstadt Traben-Trarbach“ im Mittelpunkt. Den großen Jubiläumsumzug im Juli durfte der Musikverein anführen. Außerdem wurde abweichend vom üblichen Musikvereinsjahr anstatt des Herbstkonzertes ein Weihnachtskonzert in der katholischen Kirche Trarbach veranstaltet, was bei der Bevölkerung als Abschluss des Jubiläumsjahres auf großen Anklang stieß.

An Pfingsten 2005 kamen die Musikfreunde aus Baarle-Nassau zu einem Besuch an die Mosel.  Gemeinsam nahm man auch am Sternmarsch anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten in Enkirch teil.

2006 wagte der Verein das Experiment, das Stiftungsfest in die doch wesentlich größere Loretta-Halle zu verlegen. Der Abend stand unter dem Motto: „Operette und Musical“. Dieses Thema sprach so viele Leute an, dass selbst die Loretta-Halle fast zu klein wurde und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht und bekamen einen abwechslungsreichen, äußerst unterhaltsamen Abend geboten.

Im Sommer 2006 machte die Sonntagstour von SWR3 Stopp an der Mosel und der Musikverein interpretierte zusammen mit einem Oldtimer-Doppeldecker „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“.

Nach den Tonaufnahmen im Gymnasium Traben-Trarbach folgten den ganzen Tag bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Grevenburg und auf dem Mont Royal die Filmaufnahmen. Am Ende des Tages konnte keiner des Lied mehr hören, so viele Wiederholungen, wie davon „gespielt“ werden mussten. Am gleichen Tag musste der Verein auch noch seinen Verpflichtungen beim Jakobstag nachkommen. Dennoch war es eine tolle Erfahrung, die allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat.

Das Herbstkonzert 2006 wurde zu einer Open-Air-Veranstaltung vor dem Alten Stadtturm. Bei angenehmen Temperaturen wurden schon über den Tag bei einem bunten Rahmenprogramm viele Gäste angelockt. Auch das Konzert am Abend fand in gemütlicher Atmosphäre großen Anklang bei der Bevölkerung.

Durch den Erfolg aus dem Vorjahr ermutigt, fand das Stiftungsfest 2007 wieder in der Lorettahalle statt, dieses Mal unter dem Motto „Frankreich“. Um den Überblick zu behalten gab es erstmalig einen Kartenvorverkauf, und die Veranstaltung war tatsächlich schon Tage vorher ausverkauft.

Auch 2008 konnte man sich über ein ausverkauftes Haus freuen, der Abend stand unter dem Motto „Rock-Pop“. Obwohl es an diesem Abend auch mal lauter wurde (z.B. beim Solo von drei Schlagzeugen gleichzeitig), kam das Programm nicht nur bei den jüngeren Zuhörern sehr gut an.

Pfingsten 2008 besuchte man gemeinsam mit der Winzerkapelle Enkirch wieder den befreundeten Verein in Baarle-Nassau. Ein Wochenende lang musizierte und feierte man. Außerdem machte der Verein einen Tagesausflug nach Rotterdam mit Hafenrundfahrt.

2009 stand neben dem Stiftungsfest unter dem Motto „Made in Germany“ auch ein Weihnachts-Benefiz-Konzert zugunsten der Stumm-Orgel der evangelischen Kirche Trarbach auf dem Programm.

Im Jahr 2010 präsentierte der Musikverein an seinem Stiftungsfest die Highlights aus den letzten 10 Jahren, mit tollen Erinnerungen an die vergangenen Stiftungsfeste und unterschiedlichsten Mottos. Als besonderen Höhepunkt spielte das Orchester „Highland Cathedral“ mit einem echten Dudelsackspieler.

Das 111. Vereinsjahr ließ der Musikverein lustig angehen und gestaltete das Stiftungsfest mit vielen lustigen Stücken. Ein besonderer Höhepunkt des Jahres war der Auftritt bei der Bundesgartenschau in Koblenz im Oktober. Bei strahlendem Sonnenschein aber kühlen Temperaturen unterhielt der Verein zahlreiche Zuhörer auf der Rheinland-Pfalz-Bühne.

2013 verabschiedete sich Dirigent Bernd Fröhlich nach zehn Jahren erfolgreicher Amtszeit mit dem Stiftungsfest unter dem Motto „Tanz“. Als neuer Dirigent stellte der Verein schon kurze Zeit später Heiko Mertens vor.

Das Stiftungsfest 2014 wird von ihm und der Nachwuchsdirigentin Annemarie Gerhardt geleitet.

Anfang 2014 stellte sich Karl-Heinz Heinrich nach 20 Jahren an der Spitze des Vereins bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr als erster Vorsitzender zur Wahl. Christina Thoesen (geb. Faust) wurde zur neuen Vorsitzenden gewählt und leitet als erste Frau die Geschicke des Vereins. An ihrer Seite steht Gunnar Blum als zweiter Vorsitzender, sodass mit zwei jüngeren Gesichtern neue Impulse für den Verein erwartet wurden.

Dieses zeigte sich gleich in Aktionen wie Anschaffung von Poloshirts, die auch bei „nicht so offiziellen“ Auftritten getragen werden, Überarbeitung der Homepage mit neuem Vereinsfoto oder Organisation eines Ehemaligenkonzerts.

Über Pfingsten 2014 kam der befreundetet Verein aus Baarle-Nassau zu Besuch und man verbrachte bei tollem Wetter und einem vielseitigen Programm schöne Tage miteinander.

Karl-Heinz Heinrich wurde für seine 30-jährige Vorstandstätigkeit im Rahmen des Schröterfestes 2014 am Jakobstagmontag mit der Verdienstmedaille der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände in Gold mit Diamant sowie der dazugehörigen Urkunde ausgezeichnet.